100 Tage DreiWelten Card

Nach 100 Tagen „DreiWelten Card“ blickt Geschäftsführer Markus Spettel auf die Zahlen der Statistik zur neuen Gästekarte in der Region „Schwarzwald, Rheinfall und Bodensee“. Im Interview erklärt er, wem die Karte wirklich nutzt – und spricht ganz offen über Fehler, die er nicht noch einmal machen würde.

Teamfoto Markus Spettel
Teamfoto Markus Spettel

Wie viele Besucher haben seit dem 1. Juli 2021 die DreiWelten Card genutzt?

Über 15 000 Karten haben die Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze an ihre Gäste ausgegeben. Eine stolze Zahl, wie wir finden. 

Die Gäste der Partnerhotels bekommen die Karte automatisch. Das heißt, dass sie nicht zwingend auch die Attraktionen besuchen. Richtig?

Das stimmt. Unsere Auswertung zeigt aber, dass es so ist. Die Leistungspartner konnten die DreiWelten Card knapp 20 000 Mal abscannen. Das heißt: Die Karte kommt gut an und zeigt den Gästen, was die Region zu bieten hat.

Besuchen die Gäste nur die Highlights oder auch die kleineren Angebote?

In der Besucherstromstatistik können wir sehen, dass sich die Eintritte an manchen Tagen auf die kleineren Angebote vor Ort konzentrieren. An anderen Tagen fahren dieselben Gäste bis zu einer Stunde, um die Highlights zu besuchen. So entsteht eine recht ausgewogene und gute Mischung.

Was waren die beliebtesten Ziele in diesem Sommer?

Ganz oben auf der Liste steht das Solemar in Bad Dürrheim. In den letzten drei Monaten haben knapp 10 000 Besucher diese Leistung mit der DreiWelten Card kostenlos genutzt. Auf Platz zwei der Top Ten sind die Triberger Wasserfälle, die Sauschwänzlebahn auf Platz drei und die Schifffahrten am Rheinfall in der Schweiz auf Platz vier. Außerdem wurden der Greifvogel- und Eulenpark in Triberg, die Spielscheune in Unterkirnach, die Welt der Kristalle, das Schwarzwaldmuseum und der Narrenschopf überdurchschnittlich gut besucht.

Kommen tatsächlich mehr Gäste in die Region wegen der Karte?

Zugegeben: Noch sind viele Gäste von der Karte und den kostenlosen Leistungen überrascht. Aber wir merken auch, dass es sich immer mehr herumspricht. Die gute Erfahrung schafft Empfehlungen – darauf bauen wir auf. Im Moment bleiben die DreiWelten Card Nutzer vier Nächte in der Region. Das ist ein ausgesprochen gutes Zeichen.

Was war die größte Herausforderung seit dem Start der Karte?

Die Einführung. Zuerst musste der Start coronabedingt verschoben werden, dann kam am 1. Juli der Tourismus nach dem Lockdown gerade erst ins Laufen, die Gastgeber und Leistungspartner kämpften mit Hygienekonzepten und mussten sich in diesem Trubel zeitgleich auch noch mit dem neuen System vertraut machen. An der Stelle ist es mir ein Anliegen, mich herzlich bei allen Partnern zu bedanken: Das hat für die Umstände wirklich hervorragend und reibungslos geklappt.

Was würden Sie in Bezug auf die Karte heute anders machen?

Nicht viel – es hat eigentlich alles gut funktioniert. Vielleicht würde ich den Pocketguide gleich in einer zweiten Version auf Englisch übersetzen. Wir haben immer wieder Gäste aus dem Ausland, die die Angebote gerne nutzen möchten und die deutsche Version nicht verstehen. Für die Winter-Version der Karte ist die Übersetzerin bereits am Werk. Das Problem ist also behoben.

Ändert sich das Angebot inhaltlich?

Jetzt im Winter haben wir teilweise natürlich andere Attraktionen als im Sommer. Insgesamt wächst das Angebot. Seit dem Start haben wir sechs Leistungspartner und sechs Hotels dazu gewonnen. Immer mehr Betriebe sind vom Nutzen der Karte überzeugt und machen mit. Gerade hat sich die Stadt Rottweil der DreiWelten Region angeschlossen – das freut uns natürlich.

Aus der Praxis: Was ist der Hauptvorteil des Konzepts?

Die Gratisfahrten und -eintritte schaffen Zufriedenheit. Auch bei den Leistungspartnern. Die Abwicklung läuft reibungslos – auch digital. Sogar der QR-Code auf den Handys lässt sich ohne Probleme ablesen. Gemeinsam präsentieren alle Partner eine enorme Vielfalt an großen und kleinen Attraktionen – in einer landschaftlich absolut reizvollen Region.

Gibt es irgendwelche Schwachstellen, die noch behoben werden müssen?

Ja – die neue Webseite muss dringend an den Start. Außerdem würden wir uns wünschen, dass mehr Einheimische die BürgerCard kaufen. Gerade jetzt für das Jahr 2022. Dann können die Kartenbesitzer aus der Region alle Angebote ein Jahr lang erleben.

Können Sie jetzt schon eine Wirkung der Karte auf die Region erkennen?

Ja. Touristisch gesehen wachsen wir durch sie zusammen – inklusive des Teils in der Schweiz. Die kleine Karte bringt die Vorteile unserer Region in einer Übersicht zusammen. Vor allem die durchweg kostenlosen Angebote unterscheiden uns von anderen Karten. Das macht den Urlaub hier attraktiv und entwickelt sich zu einem echten Wettbewerbsvorteil. Und genau das war unser Ziel.